Kurzbeschreibung: Die Gruppe soll zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen, welche zehn Gegenstände auf eine einsame Insel mitgenommen werden dürfen. Der Prozess der Entscheidungsfindung wird anschließend gemeinsam reflektiert.
Dauer: ca. 2 Stunden
Teilnehmerzahl: beliebig
Form:
- Einzelarbeit
- ab 8 Personen = + Kleingruppenarbeit
- Plenum
Material:
- Zettel
- Stifte
Ziel:
Diese Methode provoziert Interessenskonflikte und verlangt von den TN eine (einvernehmliche) Einigung zu treffen. Dieser Einigungsprozesswird anschließend reflektiert. Die TN sollen verstehen, wie es zu den getroffenen Entscheidungen gekommen ist, wie sie sich verhalten haben und welchen Einfluss sie durch ihr Verhalten auf die entgültige Entschdeigung genommen haben.
Beschreibung:
Die TN "befinden" sich in folgender Ausgangssituation: Die Gruppe wird auf eine kleine, einsame Insel verbannt und darf außer persönlicher Bekleidung nur 10 Gegenstände mitnehmen.
Zunächst fertigt jeder eine Liste von 10 Gegenständen an, die er/sie für nötig und sinnvoll hält. Dabei sollen durchaus auch die jeweils eigenen Interessen berücksichtigen werden (Zeit: 5 – 10 Minuten). Bei größeren Gruppen werden im nächsten Schritt Kleingruppen gebildet (jeweils 4-6 TN). In diesen wird aus den Einzellisten eine gemeinsame Liste von 10 Gegenständen erstellt. Die Abstimmung muss einstimmig sein (20 – 30 Minuten).
Für die Abschlussrunde wird aus jeder Kleingruppe ein/e Vertreter/in in eine Entscheidungsgruppe entsandt. Diese handelt auf Grundlage der Listen aus den KGs eine endgültige Liste aus (30 Minuten). Dabei sitzen die Vertreter/innen der Entscheidungsgruppe in einem kleinen Stuihlkreis innerhalb eines großen Stuhlkreises, von dem aus die übrigen TN den abschließenden Entscheidungsprozess beobachten. Anschließend wird der Entscheidungsprozess reflektiert/ausgewertet (30 Minuten).
mögliche (!) Impulsfragen zur Reflexion:
- Wessen ursprüngliche Wünsche haben am ende Einzug in die endgültige Liste gefunden?
- Woran lag das: an der sachlichen Richtigkeit, an geschickter oder gewaltsamer Interessenvertretung ... ?
- Hatte jede/r das Gefühl sich in der Weise eingebracht zu haben, die seinen/ihren Interessen entsprach?
- Hatte jede/r das Gefühl seine/ihre Wünschen wurden in den Diskussionen ausreichend wahrgenommen?
- Fühlten sich die Gruppen durch ihre Delegierten angemessen vertreten? Wer wurde ausgewählt? Warum habt ihr euch für eure/n Vertreter/in entschieden?
- Haben sich Rollen (Führen, Vermitteln, Stören) herausgebildet? Wie war das Klima in den Kleingruppen, in der endgültigen Entscheidungsgruppe?
- ...
Variation:
Die Grundkonzeption lässt sich, je mehr Erfahrung die Teilnehmer/innen mit sich selbst haben, immer näher an die alltäglichen Konflikte und Entscheidungen heranführen, bis hin zum Spiel realer Konflikte.